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Montag, 14. November 2016

Inszenierung: ein Rezept

Die ersten zwei Reihen der Klasse schliessen die Augen. Alle warten gespannt darauf, wem auf die Schultern getippt wird... Die zwei Personen, welche ausgewählt werden, müssen aufstehen und singen....

 
Angst, Stress, Nervosität!

 
Unterschiedliche Emotionen wurden in den Studentinnen und Studenten ausgelöst. Schlussendlich musste aber niemand singen. Das Ziel wurde jedoch erreicht:

 
Emotionen
 

Letzten Freitag hatten wir im Unterricht einen Gastvortrag zum Thema Inszenierung. Herr Röthlisberger von Habegger Studios stellte uns ihr Arbeitsgebiet vor: das Kreieren von Begegnungen. Seit rund 8 Jahren gestalten sie Erlebnisräume wie Museen, Erlebniswelten und mehr. Die Firma Habegger Group inszeniert Erlebnisse!

 
Heut zu Tage ist alles ein Erlebnis. "Alle" machen Produkte oder Events zum Erlebnis. Aber was ist ein Erlebnis und wie kreiert man dieses? So wird's gekocht...

 
Rezept
200g Emotionen
150g gemahlene Spannung
2 EL Risiko
Menschen nach belieben
eine Prise Spuren

 
Zubereitung der Inszenierung
Ein Erlebnis, welches in den Köpfen bleibt, kann man gemäss Röthlisberger inszenieren.

 
  • Dafür nimmt man zuerst die Emotionen (Gemütsbewegungen) wie Glück, Freude, Trauer, Angst, Schadenfreude oder andere...
Gefühle
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Wichtig sind folgende zwei Komponenten: die Zielgruppe und die Botschaft, welche vermittelt werden soll! Ein weiterer Bestandteil vom wecken der Emotionen ist, dass man sich nie in die Karten schauen lässt. Denn man kann Leute dazu bewegen, Emotionen zu haben, man weiss aber nie genau, was man auslöst.


Aber wie macht man Emotionen? Sehen, hören, fühlen riechen! Alle Sinne lösen etwas aus. Zudem sind beispielsweise die Ausrichtung eines Menschen auf einem Plakat oder die gewählten Farben wichtig. Auch ist es wichtig, die Grundmanipulationen zu beachten. Fotografiert man Menschen zum Beispiel von Oben herab, löst dies einen sogenannten "Jö-Effekt" aus. Wird das Foto von Unten aufgenommen, sieht das Motiv wie ein "Hero" aus.
Zu guter Letzt ist zu erwähnen, dass Musik eine starke emotionale Wirkung hat.


Man entscheidet also je nach Botschaft, welche "Bühne" man wählt bzw. wie man etwas darstellt.


  • und mischt sie zusammen mit der Spannung gut um.
Aber wie gelingt es, Spannung aufzubauen? 


Zu Beginn benötigt es eine sogenannte "Spannungsbadwanne"; ein erster kleiner Spannungsanstieg, der den Leuten etwas gibt, an dem sie sich festhalten können. Danach gilt es, diese erzeugte Neugier aufzubauen.


Eine Methode ist, dass man etwas nur bis zu einem gewissen Punkt erzählt und dann aufhört. Dieser "Schnitt" bezeichnet man als "Cliff hanger". Der/die Leser/in oder Zuhörer/in möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Aber auch ein Überraschungsmoment kann sehr effektiv sein. Etwas unerwartetes soll geschehen. Danach ist die Spannung um so grösser.


Spannungskurve
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Bei einem Event kann man - gemäss Gastreferent - auch etwas persönliches erzählen. Dies wollten die Menschen meist wissen.


  • Die 2 EL Risiko sind während des Umrührens beizugeben. (Wichtig: nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.)

  • Danach gilt es, die wichtigste Zutat hinzuzufügen: Mensch(en). Wichtig ist, dass diese Teil vom Erlebnis sind.

  • Um die Inszenierung würzig zu machen und abzuschliessen, braucht es nun noch die Prise Spuren (Ankerpunkt).
Diese Ankerpunkte müssen bewusst gesetzt werden. Es sind die Punkte oder Ereignisse, an welche man sich (immer) erinnert. Dies kann mittels kleinen Geschenken (physisch) gemacht werden. Was aber viel effektiver ist, sind die psychischen: Momente im Kopf. Mit welchem Bild möchte ich die Leute und das Erlebnis verknüpfen? Manchmal ist es sinnvoll, dies kreativ zu machen. Merkwürdige Ereignisse sind effektiv!
 
ä Guete!

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